Jayena - Nigüelas

Wir nehmen heute nur ein kleines Frühstück. Durch den Ort knattern die ersten Motorradkorsos. Es ist Samstag. 
Gleich hinter dem Ort beginnt der Waldweg hinauf zum PINO der la Cinco auf 1300m. Die Steigungen sind moderat, es geht durch schattige Pinienwälder. 
An einigen steileren Stellen kämpft man ein bisschen mit dem Kieselsteinbelag. 
Ich lasse Luft aus den Reifen. 

Oben in den Wäldern zapfen sie Harz aus den Pinien. Daraus wird z.B. Kolophonium für Streichinstrumente.
Nach zwei Stunden ist man die 600 Höhenmeter bis auf 1350 geklettert. Wir lassen Mal die Drohne steigen. Das einzige Fahrzeug das uns begegnet ist kurioserweise ein Polizeiauto. 
Nach exakt der Hälfte (16km) kommt man an die einzige Versorgungsmöglichkeit auf der querenden Landstraße A-4050, eine schöne Kneipe Meson Los Peros mit Grill. Der Gott der Tapas verschont uns hier: Wir bekommen glücklicherweise nur gebackene Auberginen zum Getränk. 

Die wenigen Motorradfahrer, die hier oben durchfahren, düsen alle vorbei.
Danach ein paar hundert Meter auf einem Pfad, auf dem man schon leichte Zweifel bekommt ob man die 32km dieser Etappe schafft,  bevor man auf die traumhafte Piste der Barranco de la Cruz kommt.
Die Strecke ist für Kfz gesperrt. Ab hier 10km Downhill! Eine Kurve schöner als die andere.
Man folgt einem ausgetrocknetem Bachbett und ist völlig alleine unterwegs.
Warum am Wochenende hier keine Mountainbiker unterwegs sind ist uns ein Rätsel. 
Eine ähnlich schöne Strecke kennen wir nur aus Marokko.
Absolute Stille hier. Selbst die Motorräder hört man nicht mehr, die Strecke ist nur zu Fuß oder mit dem MTB erreichbar. Die nächste Straße ist weit weg.
Das letzte Stück ist für Kfz freigegeben und tatsächlich hat sich ein Wohnmobil bis zu einem offiziellen Stellplatz hochgequält. 

In Albeñuelas machen wir den Fehler und lassen die einzige Kneipe links liegen. Wir kamen mit schwarz geglühten Bremsscheiben die extrem steile Ortseinfahrt hinunter und dachten, es kommt noch was.
Nix da. Ab hier nehmen wir die Straße um Einkehren zu können.  Auf  15km, wieder 500 Höhenmeter hoch, in praller Sonne hatte die einzige Kneipe in Melegis (Los Naranjos) heute geschlossene Gesellschaft. Am Ende des Ortes gibt es glücklicherweise einen Brunnen mit Trinkwasser. 
Eine Tankstelle in Lecrin (km10) ist dann unsere Rettung. Eine Coke und weiter. 300m danach gab es vier Kneipen :-( wir fuhren trotzdem weiter. 

Dann schickt uns das Navi noch entlang eines Flussbettes auf grobem Schotter und zum Schluss auf eine richtig giftig-steile Rampe.
Am Ziel in Nigüelas kehren wir ziemlich geplättet, noch vor der Unterkunft, ein. Und da überrollte uns die Kalorien-Lawine wieder. Es gab erst ein Kartoffel-Eierbrot und dann Kalamares auf Krautsalat zum Getränk. Egal...rein damit.

Ein deutscher BWL-Student hätte diese tolle Tradition sofort beendet. 

Unsere Unterkunft Alquiera der los lentos ist  ein kleines Paradies.

Wir haben ein kleines Häuschen im Grünen, innen eine komplette Ferienwohnung.(55€)

Heute 47km, 1200 Hm, 8 Std. mit Pausen.


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